Pressebericht der NRZ

Ausstellung „Die unerkannte Frucht“

26.06.2015 | 10:00 Uhr Von Gabi Gies

Die mit den Farben tanzt

Wenn Ulrike Int-Veen den Frühling malt, wird der Betrachter eben nicht die klassischen blühenden Kirschbäume entdecken. Dafür Helligkeit und Transparenz und ein Farbenspiel mit faszinierender Wirkung. Setzt die Dinslakener Künstlerin einen Granatapfel in Szene, kann er unsichtbar bleiben und doch ungeheure Lust auf den Sommer machen: „Die unerkannte Frucht“ hat sie ihre Ausstellung betitelt, mit der sie den Gewölbekeller Kloster Kamp ab Samstag in einen lichten Garten verwandelt.

Kerne funkeln wie Rubine

Am Anfang war die Farbe Rot – und die Lust der Künstlerin, mit dieser intensiven Farbe wieder einmal zu arbeiten. Dann stach ihr der Granatapfel ins Auge, beim Öffnen dessen Kerne „die wie Rubine funkeln“. „So etwas steigert und beflügelt sich bei mir“, sagt die Künstlerin, die Malerei im Novalis Hochschulverein in Kamp-Lintfort studiert hat.

Es gebe keinen konkreten Ansatz, kein spezielles Thema, wenn sie male, so Ulrike Int-Veen. „Meine Bilder entstehen im Dialog.“ Stimmen Perspektiven und Tiefen, ist die Komposition gelungen – das begleitet die Künstlerin bei ihrem spontanen Malprozess und fordert sie heraus.

Blaubeeren neu entdecken

Um eine möglichst hohe Reinheit und Leuchtkraft der Farben zu erreichen, mischt sie ihre Farben selbst an. Und benutzt darüber hinaus alles, was man als Farbe verwenden kann. Vom Kohlestaub über Schellack bis hin zu verschiedensten Sanden. „Da bin ich sehr experimentierfreudig, neue Materialien sind für mich immer anregend.“ Dabei schichtet sie: verdeckt, deckt auf, betont und verwischt. So lange, bis ihre Bilder jene Leuchtkraft und Transparenz erreichen, deren sinnliche Leichtigkeit fasziniert.

Viele Anregungen holt sie aus der Natur: „Da ist alles schon da – man muss sich nur entscheiden.“ Und so kann man eben nicht nur Granatäpfel, sondern vielleicht auch Blaubeeren neu entdecken…

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